Niedersachsen führt Abgabe ein
Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Beringmeier ist dafür
Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Mehr Markt und weniger Staat
Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.
Verpachtung auf neuer Grundlage
Nach monatelangen Diskussionen hat sich die Bundesregierung mit den fünf ostdeutschen Länderagrarressorts auf Modalitäten für die Verpachtung von BVVG-Flächen verständigt. Der Verkauf wird zum Jahresende weitgehend eingestellt. Laut Minister Özdemir hat damit "der Ausverkauf kostbarer Ackerflächen" endgültig ein Ende.
Rekordüberschuss beim Agrarhandel mit Drittstaaten
Die Europäische Union hat 2023 im Außenhandel mit Erzeugnissen der Agrar- und Ernährungswirtschaft einen neuen Rekordüberschuss erzielt. Nach Angaben der EU-Kommission erreichte der Saldo 70,1 Mrd. Euro und damit 22% mehr als im Vorjahr. Dabei standen Exporten im Wert von 228,6 Mrd. Euro Importe von 158,6 Mrd. Euro gegenüber.
Paris wertet Impfung als Erfolg
Aus Sicht des französischen Landwirtschaftsministeriums hat sich die Impfung von Enten gegen die Geflügelpest bewährt. Die Anzahl der Seuchenfälle in Nutztierhaltungen ist seit Beginn der Kampagne vergleichsweise gering ausgefallen. Bis Anfang April erhielten gut 21 Millionen Enten jeweils zwei Impfungen; bis Ende September sollen insgesamt 64 Millionen Enten vollständig immunisiert werden.
Fleischverzehr auf neuem Tiefstand
Auch 2023 hat sich in Deutschland der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr fortgesetzt. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verzehr von 51,6 Kilogramm wurde der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung erreicht. Gegen den Trend hat der Geflügelfleischverzehr aber spürbar zugenommen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rief dazu auf, sich bietende neue Marktchancen zu nutzen.
Größeres Maisareal in maßgeblichen Bundesländern erwartet
Die Maisfläche in wichtigen deutschen Anbaugebieten könnte in diesem Jahr etwas größer als 2023 ausfallen. Fachleute rechnen beispielsweise mit einer Ausweitung des Anbaus in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Wichtige Faktoren seien die Aussaatprobleme im Herbst und GLÖZ 7. Laut Destatis wurde zur Ernte 2023 in Deutschland auf 2,466 Mio. Hektar Mais angebaut.